Antwort auf: Ist Schach eine Sportart oder nicht ?

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Schach ist Sport! So wirbt ein Aufkleber des Deutsche Schachbundes. Dennoch muss sich gerade der Schachsport stets darum bemühen, als Sport anerkannt zu werden. Dabei ist nach den Statuten des Deutschen Olympischen Sportbundes Schach gerade keine Sportart.


Dieser Widerspruch sei hier kurz aufgeklärt, denn in den Statuten des Deutschen Sportbundes oder wie er heute heißt, der Deutsche Olympische Sportbund sind die Regeln für die Neuaufnahme einer Sportart definiert. Hierzu gehören:

1. Die Sportart muss nach Regeln gespielt werden.

2. Die Sportart muss in einem organisierten Verband gespielt werden.

3. Der Sport muss Wettkampfmäßig ausgetragen werden.

4. Sport ist Bewegung.

Während die ersten Punkte für den Schach - Sport überhaupt kein Problem sind, ist beim Schach eindeutig keine Bewegung vorhanden, im Gegenteil, die Spieler strahlen nach Außen eine Ruhe aus die ihresgleichen sucht.


Dennoch ist Schach Sport. Dies liegt daran, dass der Deutsche Schachverband bereits Mitglied des Deutschen Sportbundes war, als diese Statuten für die Neuaufnahme verabschiedet worden waren. Heute würde Schach nicht mehr als Sportart vom Deutschen Olympischen Sportbund anerkannt werden.


Warum ist Schach dennoch Sport ?
Obwohl beim Schach spielen keinerlei Bewegung erkennbar ist, ist für die Vorbereitung eines guten Schachspielers eine Ausdauerleistung unbedingt notwendig, dauert eine Partie doch bis zu 5 Stunden und ein Schachturnier dauert schnell ein Wochenende oder wird über mehrere Wochen verteilt ausgetragen.

Ein guter Schachspieler bereitet sich viele Stunden intensiv auf einen Wettkampf vor und übt seine Spielzüge auf die gleiche Art und Weise, wie es z. B. ein Turner oder ein Handballer oder ein Basketballer machen, nur ohne Bewegung.

In einem schlägt Schach jede andere Sportart. Dies ist der Wettkampf. Es gibt keine andere Vergleichsmöglichkeit im Sport um die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Athleten so fair miteinander zu vergleichen.
Während beim Boxen unterschiedliche Gewichtsklassen gebildet werden müssen und auch noch unterteilt nach Männern und Frauen ist dies beim Schach nicht notwendig.

Der Einarmige kann beim Schach - Spielen den körperlich durchtrainierten Athleten mühelos besiegen, wenn er denn das Spiel besser beherrscht als sein Gegenüber.

Es gibt beim Schach keinerlei Körperlichen Vorteile oder Nachteile, sondern nur den Zweikampf am Schachbrett. Kein Spieler kann sich einen direkten körperlichen Vorteil verschaffen den sein Gegner erst wieder ausgleichen muss. (Anders als z. B. beim Boxen, ein Boxer ist immer schwerer als der andere, bzw. die Arme des einen sind länger als die Arme des anderen). Der talentierte 14 jährige kann einen gestandenen 30 jährigen mühelos im Schachspiel schlagen, da hier nur die Fähigkeiten des Spiels und der Psychologie zählen.


Achtung, persönliche Meinung!
Im Bereich des Wettkampfs ist der Schach - Sport für mich die Ideale Sportart überhaupt. Menschen lieben den direkten Vergleich miteinander und wollen herausfinden, wer denn in einer Sache besser ist. Und die Menschen folgen von Natur aus demjenigen, der eine Sache besonders gut beherrscht.
Gerade durch diesen besonders fairen Wettkampf kommt es beim Schachspielen wirklich nur auf die Fähigkeiten oder auf den aufgewendeten Fleiss an.
Fairer kann ein Sport nicht mehr sein!

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