Antwort auf: Die Erde ist eine Scheibe - ein Mythos, schon im Mittelalter wusste man das die Erde rund ist

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Die Kirche hat im Mittelalter noch geglaubt, dass die Erde eine Scheibe ist. Mit dieser Begründung wurde Galileo Galilei im Jahr 1633 der Ketzerprozess gemacht. Zumindest gibt es viele Erzählungen hierüber und dies steht sogar in manchen Schulbüchern. In Wahrheit wusste man im Mittelalter sehr früh darüber, dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist. Dies gilt selbst für Kirchenvertreter. Das die Erde eine Scheibe ist, ist ein Mythos unserer Zeit und wir "verdummen" damit das Mittelalter. Es ist richtig, dass schon vor ca. 2.600 Jahren der Grieche Pythagoras die Erde als Kugel beschrieben hat. Auch wenn wir heute nicht wissen, wie er diese Erkenntnis erlangt hat, war aber schon damals bekannt das die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist.

Im angeblich so finsteren Mittelalter war den gebildeten Leuten ebenfalls klar, das die Erde eine Kugel ist. Dies gilt auch für Kolumbus und natürlich später für Marco Polo. Der Astronom Nikolaus Kopernikus hat bewiesen dass die Erde eine Kugel ist und das die Erde um die Sonne kreist. Der Papst Pius II verkündete im Jahr 1460 "In Wahrheit sind sich fast alle einig, dass die Welt rund ist".

Bereits im Jahr 985 wurde von dem Wikinger Bjarne Herolfson Amerika entdeckt. Ein Sturm trieb den Wikinger von der Grönländischen Küste nach Canada (Küste von Labrador). Bei seiner Rückkehr erzählte er von dem Land und 992 befuhr Leif Eriksson erneut das Meer und entdeckte Neupfundland. Als Christoph Kolumbus im Jahr 1492 Amerika entdeckte waren ihm diese Erzählungen durchaus bewusst und er wusste auch, dass er einen neuen Kontinent und nicht "Indien" entdeckt hatte. So viel Mathematik und Nautik wurde zur damaligen Zeit schon an den Instituten gelehrt.


Warum wurde dann Galileo Galilei wegen Ketzertum angeklagt?
Die Anklage wegen Ketzertum und die Pflicht des Widerufs ist kein Mythos sondern ist eine überlieferte Wahrheit. Aber wir haben in unserer Zeit den Kern verdreht. Galileo Galilei hat sich bei seiner Aussage auf den Forschungen von Kopernikus berufen. Dabei ist die Kernaussage aber nicht, dass die Erde eine Kugel ist, dieses Wissen war von den Kirchenoberen allgemein anerkannt. Die plasfemische Aussage von Galilei war, dass nicht die Erde im MIttelpunkt seht und sich alles um die Erde dreht, sondern das die Sonne im Mittelpunkt steht und das sich die Erde und andere Planeten um die Sonne drehen.

Kopernikus hatte auf eine Veröffentlichung seiner Arbeiten verzichtet, da er es damals so einschätzte das die europäische Welt für dieses Wissen noch nicht bereit war. Er sollte Recht behalten und Galilei der seine Arbeiten auf den Forschungen von Kopernikus aufbaute, war Mutig genug es dennoch zu versuchen. Aber der Kern des christlichen Glaubens ist nunmal, dass der Mensch der Gipfel der Schöpfung ist, als Folge muss sich alles um den Menschen und die Erde drehen. Wenn sich nun nicht die Sonne um die Erde dreht, sondern umgekehrt die Erde um die Sonne dreht, dann wird ein tiefer Glaubenspfeiler der christlichen Kirche angegriffen. Das konnte sich die damalige Kirche nicht gefallen lassen und führte einen Prozess der Inquisition gegen Galilei, der innerhalb der Kirche schon damals nicht einheitlich gesehen wurde. Der damalige Papst Urban VIII hat das Urteil gegen Galilei nicht unterzeichnet und sich damit gegen seine eigene Kurie gestellt.

Am 02. November 1992 wurde Galileo Galilei formal von der Kirche rehabilitiert. Papst Johannes Paul II beauftragte 1979 die Päpstliche Akademie der Wissenschaften den Fall aufzuarbeiten und am 31. Oktober wurde der Kommissionsbericht an den Papst Johannes Paul II übergeben.

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