Antwort auf: Defragmentieren unter Mac OS X

Defragmentieren ist schon lange kein Fremdwort mehr. Alle Windowsanwender kennen es und viele haben daraus eine Philosophie gemacht und defragmentieren nahezu täglich Ihren PC in der Hoffnung, in irgendwie schneller zu machen.

Die Daten werden auf der Festplatte in Blöcken gespeichert, eine Datei kann bei großer Festplattennutzung tatsächlich über die komplette Festplatte verstreut liegen. Dies kostet zum einem Speicher auf der Festplatte und durch die vielen Zugriffe auf die Festplatte wird der Computer tatsächlich etwas langsamer.

Wenn das Defragmentieren so wichtig ist, wieso weiss ich dann nicht, wie das auf einem Mac funktioniert? Wie kann ich auf meinem Mac die Festplatte defragmentieren?

Das Defragmentieren ist notwendig, je nachdem mit welchem Dateisystem der Computer arbeitet. Bei Windows 98 brachte dies bei den damals viel zu kleinen Festplatten tatsächlich einen Vorteil.

Bei dem apple Betriebssystem geschah des Defragmentieren automatisch nach einem Softwareupdate, z. B. durch ein Securityupdate.

Seit dem Betriebssystem Mac OS X in der Version 10.3 wird dies vom Betriebssystem still und heimlich kontinuirlich durchgeführt, völlig unbemerkt von dem Anwender.

Sobald Mac OS X feststellt, dass der Rechner:
- mehr als 3 min läuft,
- die Datei kleiner als 20 MB ist und
- die Datei zur Zeit nicht verwendet wird oder schreibgeschützt ist
wird die Datei automatisch defragmentiert.

Dieser Automatismus funktioniert zumindest so lange, wie noch etwa 20 % der Festplatte frei ist. Aber dies ist sowieso ein muss, der Computer muss mit der Festplatte arbeiten können und eventuelle Dateien auf die Festplatte auslagern können. Kein Computeranwender kann die Festplatte zu 100 % nutzen und verlangen, dass der Computer noch voll funktionstüchtig ist. Zu einer genügend großen Festplatte gehört es vor allem, das auf der Festplatte noch genügend viel Platz ist, damit der Computer darauf schreiben kann und eventuell auch noch Defragmentieren kann.

Wer einen apple sein eigen nennt und trotzdem unbedingt eine Festplatte defragmentieren möchte, der kann dies mit der Software:

- iDefrag von Coriolis machen (kostenpflichtig, ca. 25 Euro)
- hfsdebug von Amit Singh (kostenlos aber umständlich)

erreichen.

In diversen Tests der gängigen Computerzeitschriften kommt immer wieder das gleiche Ergebnis heraus. Eine Defragmentierung lohnt sich nicht wirklich. Zwar ist tatsächlich ein Geschwindigkeitszuwachs messbar, jedoch wirkt sich dies bei der Benutztung von Programmen nicht merkbar aus. Dagegen steht ein Risiko (wenn auch klein), durch die Defragmentierung einen Datenverlust zu erleiden.
Eine Defragmentierung lohnt sich, wenn mit großen Datenmengen gearbeitet wurde und nach Festplattenplatz gesucht wird. Aber auch hier gilt, dann ist die Festplatte wahrscheinlich für die eigenen Bedürnisse zu klein. Ein Computer braucht zum guten Arbeiten immer ausreichen Festplattenkapazität. Da schafft auch Defragmentieren keine Wunder.

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