Bei jedem Nahrungsentzug reagiert der Körper zuerst mit einer Reduzierung des Stoffwechsels. Der Körper geht sparsamer mit der Energie um. Dies reduziert natürlich auch die allgemeine Leistungsfähigkeit, ist aber erst einmal nicht schlimm. Der Mensch musste früher häufiger längerer Hungerperioden durchlaufen, der Mensch kann solche Phasen gut überstehen.
Wenn nun aber über einen langen Zeitraum (sprich nicht mehrere Tage, sondern mehrere Wochen oder gar mehrere Monate) ein Energiedefizit entsteht, dann greift der Körper auf die vorhandenen Reserven zurück. Dies bedeutet zum einen, der Körper baut die Fettpolster ab, gleichzeitig aber auch diejenigen Körperteile, die sehr viel Energie benötigen. Die Muskeln werden also ebenfalls abgebaut.
Wird dem Körper weiterhin die notwendige Nahrung vorenthalten muss letztendlich auch das Gehirn dran glauben. Die graue Gehirnmasse, die für die Denkprozesse wichtig ist, wird reduziert und als Folge reagieren diese Menschen letargisch. Als Folge der fortwährenden Mangelernährung werden:
- die Denkprozesse langsamer
- die Merkfähigkeit geht zurück (Konzentrationsstörungen)
- die Fähigkeit zum logischen Denken wird reduziert
- das Verhalten kann sich ändern
Nach neueren Untersuchungen kann sich das Gehirn regenerieren sobald die Magersüchtigen wieder zunehmen. Bei der Behandlung von Magersüchtigen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die betroffenen in der ersten Behandlungsphase Gewicht gewinnen. Der Körper baut dann auch die verlorenen Gehirnareale wieder auf und als Ergebnis ist der Behandlungserfolg größer. Die betroffenen Magersüchtigen können besser mitarbeiten und sind Aufnahmefähiger für Argumente und Gespräche.
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