Antwort auf: Was passiert bei einem Massencrash? - Wie wird der Schaden reguliert?

Wenn auf einer Autobahn durch Neben oder Staub ein Massencrash geschieht, gibt es eine Vielzahl von Beteiligten bei denen kaum feststellbar ist, wer nun auf wen aufgefahren ist. Alleine die Ermittlung eines solchen Schadens mit den vielen beteiligten Versicherungen wird Wochen in Anspruch nehmen. Gibt es bei einem Massencrah hierfür vereinfachte Schadensregulierungen? Jeder Eigentümer eines Autos ist verpflichtet eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Damit ist sicher gestellt das alle Opfer eines Unfalls stets entsprechend entschädigt werden. Dies trifft jedoch nicht immer zu, so zahlt z. B. die Haftpflichtversichung nicht bei Vorsatz, wie es z. B. bei einem Selbstmordversuch der Fall ist. In diesen Fällen muss man als Geschädigter versuchen seinen Schaden über die Opferhilfe ersetzt zu bekommen. 

Bei einem Massencrash gelten ähnliche Sonderbestimmungen. Ein Massencrash von mehr als 50 beteiligten Fahrzeugen gelten die Sonderbestimmungen eines Massencrash. Hierbei wird der komplette Unfall von einer einzelnen Versicherung im vereinfachten Verfahren abgewickelt. Der Gesamtverband der Haftpflichtversicherer entscheidet welche Versicherung den Schaden abwickelt (in der Regel diejenige Versicherung, die die meisten Unfallbeteiligten vertritt). Dabei gilt folgende Regel:

  • Unfallbeteiligter hat einen reinen Heckschaden: In diesem Fall erhält der Unfallbeteiligte 100% seines Schadens ersetzt.

  • Unfallbeteiligter hat reinen Frontschaden: In diesem Fall erhält der Unfallbeteiligte 25% seines Schadens ersetzt.

  • Unfallbeteiligter hat sowohl Front- als auch Heckschaden: In diesem Fall erhält der Unfallbeteiligte 2/3 seines Schadens ersetzt.

Diese vereinfachte Regel ermöglicht eine schnelle Schadensregulierung, bzw. ermöglicht überhaupt eine Schadensregulierung da gerade bei einem Massencrash im Nachhinein niemals mehr sicher festgestellt werden kann, wer auf den Vordermann aufgefahren ist und damit "schuldig" ist, und wer auf den Vordermann von dem Hintermann aufgeschoben wurde und damit als "unschuldig" gelten müsste. Da der Unfallhergang nicht zweifelsfrei ermittelt werden kann, würde so gut wie keiner der Unfallbeteiligten seinen Schaden ersetzt erhalten. Diese Regelung behebt dieses Problem.

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