Antwort auf: Auf die hohe Kante legen?

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Die deutsche Sprache ist reich an Redensarten. Zumeist stammen sie aus früherer Zeit und haben sich überlebt, sind aber im Sprachschatz geblieben und werden immer noch gerne verwendet.

Einer dieser Redewendungen ist:

"Etwas auf die hohe Kante legen"

Was bedeutet denn, "auf die hohe Kante legen?"

Etwas auf die hohe Kante legen bedeutet, dass Jemand mehr besitzt als er braucht und dieses Anspart, also Aufhebt. Und wer viel auf der hohen Kante hat, der ist Reich. Und woher kommt nun diese Redewendung?


Als es im Mittelalter noch keine Banken gab, war es üblich das Geld oder auch sonstige Wertgegenstände bei sich zu führen. Dies war wohl der sicherste Platz, wie man gemeinhin annahm. Aber was ist, wenn man schläft? Nun auch dann ist der sicherste Platz, wenn die Wertgegenstände (z. B. Taler) direkt bei einem sind. Dann hat man die Möglichkeit bei einem Diebstahl den Dieb zu stellen.


Also wurde das Geld in einen kleinen Beutel gesteckt und dieser Geldbeutel über den Bett positioniert. Natürlich hat man die am schwersten zugängliche Stelle gewählt, nämlich eine hohe Kante. Die Betten waren damals zumeist so konstruiert, dass die Kopfenden ein sehr hohes Brett besaßen. Das Ende des hohen Brettes ist die heute so berühmte hohe Kante.


Wenn nun Jemand viel auf der hohen Kante hat, dann geht es ihm gut.


Aus einem ähnlichen Grund wurde Vorratskammer in Bauernhäusern direkt neben das Schlafzimmer des Bauern angelegt. Wenn nun das Gesinde heimlich ein Wurst nehmen möchte, dann hört das der Bauer und kann schnell eingreifen. Das Sicherheitssystem der damaligen Zeit war also nie tief zu schlafen.

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