Kann man durch das Schlafen in der Kälte Strom sparen? macht das Sinn?
Ich habe mich schlau gemacht wie ich noch mehr Strom sparen kann. Dabeit bin auf Stromspartipps gestoßen, die nicht nur ziemlich Sinnfrei sind sondern auch noch vermutlich ungesund, oder zumindest gesundheitsgefährdend. Ein Tipps besagt: die Heizung während der Nacht auf 14 bis 18 Grad runterschalten. Angeblich wäre das irgend eine Meinung von Experten. Experten sind das vieleicht, aber nur für Strom sparen. Warum gleich nicht die Heizung abschalten?
Das stimmt, der Stromsparwahn nimmt unberechenbare Folgen. Ich kann nur für mich sprechen , denke aber, dass man durch das Schlafen in einer zu kühlen Umgebung das eigene Immunsystem schwächt und sich für Krankheiten nur noch anfälliger macht.
Nicht jeder kommt mit kalten Temperaturen klar.
Ich habe 2 Jahre lang einer unterkühlten Wohnung gelebt. Es gab nur ein Kamin in dem geheitz wurde. So lange es geheizt wurde, war auch angenehm warm. Allerdings wenn man nachts nicht aufsteht und etwas holz oder Brickets nachzuschieben, wird das Kamin relativ schnell kallt. Da die Bude kaum gedämmt war, wurde sie auch extrem schnell kalt. Kurzgesagt, wenn man morgend aufgewacht war, dann lag die Temperatur bei 17-19 Grad. Nun für mich persönlich hat das gravierende Folgen gehabt. Der zweite Winter war sozusagen kaum auszuhalten und ich bin weggezogen. Seit dem habei ch immer noch Probleme mit Nasen-Nebenhöhlen. Sobald ich mich in einem Raum aufhalte, wo 20 Grand oder weniger herrscht, fange ich an zu niesen und zwar 10, 20 mal am stück.
Wer Strom sparen möchte und die Heizung nachtsabstellt - der kann mit ähnlichen Ergebnissen rechnen. Vielleicht ist das eine persönlichkeitsspezifische Veranlagung, keine Ahnung, auf jeden Fall würde ich es niemanden Empfehlen.
Seit dem spare ich kein Strom mehr.
Es gibt noch mehr unsinnige Stromspartipps. Möglicherweise muss man dazu irgendwie veranlagt sein. Auf Dauer glaube ich aber, dass 14 - 18 Grad Raumtemperatur beim Schlafen einfach zu wenig sind.
anonym
Ich möchte Ihnen nicht Ihre persönlichen Erfahrungen absprechen, ich halte aber die pauschale Behauptung, vom Schlafen bei 14-18°C würde man (chronisch) krank für ziemlich unsinnig (es sei denn, man schläft ohne Decke).
Davon abgesehen spart die Maßnahme zwar Energie, Strom aber nur wenn entweder mit Strom geheizt wird oder die Heizung ganz abgestellt wird (elektrische Umwälzpumpe)
Für Säuglinge werden übrigens 15-18°C zum Schlafen empfohlen, weil bei höheren Temperaturen das Risiko für plötzlichen Kindstod ansteigt. Auch viele Erwachsene schlafen bei etwas niedrigeren Temperaturen wesentlich erholsamer (ich persönlich finde über 20°C als zu warm zum Schlafen und schlafe dann wesentlich schlechter).
Empfehlenswert ist aber natürlich eine langsame Gewöhnung.
Für Ihre Probleme kommen mehrere Erklärungen in Frage:
1. Ein Kamin(ofen) erzeugt sehr trockene Luft. Er saugt ja ständig Luft an, die von außen nach strömende Kaltluft erwärmt sich. Je wärmer die Luft, desto mehr Luftfeuchtigkeit kann sie aufnehmen. Bleibt die absolute Wassermenge in der Luft gleich, ist wärmere Luft relativ trockener. Trockene Luft kann die Schleimhäute austrocknen, damit können sie schlechter Erreger abwehren. Hinzu kommt bei einem offenen Kamin die Staubbelastung. Evtl. gab es durch diese Faktoren sowie die folgenden Erkrankungen eine dauerhafte Schädigung Ihrer Schleimhäute. Ob das zu einer erhöhten Kälteempfindlichkeit der Nase führen kann, weiß ich allerdings nicht.
2. Nicht ausgeschlossen sind weitere von der Temperatur unabhängige Einflüsse wie Schimmel (kann man leider nicht immer riechen, aber wenn es irgendwo schlecht belüftete Kältebrücken gibt, ist auch bei geringer Luftfeuchtigkeit Schimmelbildung möglich) oder Schadstoffe.
3. Bei schlechter Isolierung plus Luftzug durch den Ofen ist die Raumbelüftung zwar super, aber es ist doch oft verdammt zugig und fußkalt. Das fördert die Gesundheit nun auch nicht gerade.
4. Davon abgesehen frieren sehr dünne, alte oder körperbehinderte Menschen und Menschen mit dauerhaft niedrigem Blutdruck mehr als andere.
Wenn einer dieser Faktoren auf Sie zutrifft, kann es gut sein, dass Sie eine höhere Raumtemperatur brauchen, um sich wohl zu fühlen.
Christopher
Danke für die sehr detaillierte Erklärung. Das mit dem niedrigen Blutdruck ist in meinem Fall Volltreffer. Ich habe seit jahren einen relativ niedrigen Blutdruck (70/100, 70/110). Es ist nachvollziehbar dass bei einem niedrigeren Blutdruck die Wärme nicht im ganzen Körper gleich schnell verteilt wird. Das könnte die Ursache für meine Erkrankungen sein.
Das Problem ist nur: wie kann ich dem entgegen wirken? Ich würde ungern den niedrigen Blutdruck mit Medikamenten regulieren. Dann lieber drehe ich die Heizung eine Stufe höher.
In meinem Fall: habe ich herausgefunden, dass 20- 22 Grad Zimmertemperatur das optimale Temperaturfenster für mich ist. Seit dem ich in meiner neuen Wohnung diese Temperatur eingestellt habe, gibt es keine Beschwerden, Erkältungen oder Niesen mehr. Es ist warm und kuschelig. :)
Anonym
Zu ergänzen wäre noch, dass das Immunsystem durch Temperaturen im angesprochenen Nachtschlafbereich mit ziemlicher Sicherheit nicht negativ beeinflusst wird. Eisbader und ähnliche, sich viel in kalten Umgebungen aufhaltende Personen haben in der Regel eine ausgezeichnete Gesundheit, was Erkältungskrankheiten angeht.
Krank wird ein Körper durch Kälte dann, wenn die zur Warmhaltung nötige Energie vom Körper nicht mehr aufgebracht werden kann, er also UNTERkühlt. So weit zu kommen, dauert aber innerhalb einer Wohnung ohne Zugluft sehr lange. Im Bett unter einer geeigneten Decke (natürlich kein Sommerlaken ohne Füllung) liegend ist es eher unwahrscheinlich. Ansonsten wird aber durch eine kühle Umgebung der fettverbrauch angeregt und der Körper in der Warmhaltung trainiert, was auch am Tage in vielen Situationen nützlich ist. Zudem schlafen Menschen bei etwas niedrigeren Temperaturen besser, wie oben schon erwähnt. Es sprechen also neben der Energieeinsparung auch Gesundheitseffekte für das Abschalten.
Heizöl lässt sich aber auf jeden Fall mit dieser Methode sparen.