Antwort auf: Erfahrung Augenzentrum Sehkraft: Erfahrungsbericht ICL Augen OP

Seit mehr als 30 Jahren trage ich eine Brille und bin mit der Brille auch zufrieden. Zwar ist es unschön immer von der Brille abhängig zu sein, aber mit Hilfe der Brille erhalte ich eine Sehkraft von 120 %. Die Brille ist vor allem im Schwimmbad und generell im Sport ein echter Nachteil, ohne Brille kann man die besten Freunde nicht erkennen und dies führt häufiger zu Störungen da andere dies nicht verstehen, obwohl die Sehschwäche bekannt ist. Beim Sport rutscht ständig die Brille und natürlich ergeben sich immer wieder Schwierigkeiten, da durch das verrutschen der Brille sich häufiger neue Sichtwinkel ergeben und man beim Sport immer wieder die Entfernungen neu abschätzen und erlernen muss. Die Alternative ist eine Augen Operation, aber hier bin ich vorsichtig denn das Augenlicht ist wichtig. Man muss nicht immer auf den fahrenden Zug aufspringen nur weil es andere tun. Eine Augen OP will gut überlegt sein und ich beobachte schon seit mehr als 15 Jahren die Entwicklungen in der Lasertechnologie und sonstigen Möglichkeiten die Sehschärfe zu korrigieren. Bislang war ich zufrieden damit, mich gegen eine Augen OP entschieden zu haben. Dies hat sich nun geändert und ich habe mich zu einer ICL Augen OP entschlossen. Entscheidungsfindung für die Augen OP ICL
Ich bin sehr vorsichtig mit Operationen und ich habe mich im Vorfeld mit umfassenden Internet Recherchen mit dem Thema Augen OP auseinander gesetzt. Ich habe schon lange den Wunsch auf die Brille zu verzichten, aber die Angst um das Augenlicht haben mich bislang von einer Augen OP abgehalten. Ich bin Kurzsichtig und mit einer Sehstärke von - 8,75 und -9,25 Dioptrin bin ich in Bereichen in denen das Lasern gerade eben noch möglich ist. Ich bin immer davon ausgegangen dass die Lasertechnologie noch nicht ausgereift ist und bislang wurde ich für das Warten auch belohnt. Die Medizin hat große Fortschritte im Bereich der Sichtkorrekturen gemacht und die Fehler der ersten Jahre mit der ersten Generation der Laser werden heute nicht mehr gemacht. Es haben sich Augenzentren entwickelt, die aus vielen tausenden Augen OP gelernt haben und so die Technik weiter entwickelt haben und viel besser auf die individuellen Besonderheiten anpassen können als es noch vor 20 Jahren möglich war. Aber mit etwas über 40 Jahren muss man irgend wann einmal mit dem Warten aufhören und zu einer konkreten Entscheidung kommen.

Der Auslöser war der Bruch meiner seit 10 Jahren lieb gewonnenen Brille. Ich habe mich wieder für das Thema Augen OP interessiert und meine Internet Recherchen intensiviert und auf den aktuellen Stand gebracht. Dabei stößt man immer wieder auf Augen OP in der Türkei. Der Preis liegt deutlich unter den in Deutschland üblichen Preisen, aber eine Augen OP in der Türkei? Der anfänglichen Skepsis ist Ernüchterung gewichen, in der Türkei hat man sich auf Augen OP spezialisiert und in den Kliniken in Istanbul oder Izmir werden mehr Augen OP durchgeführt als sonst auf der Welt und von überall her reisen die Menschen in die Türkei weil dort für Augen OP die besten Bedingungen zu finden sind. Die ermöglicht den Ärzten in der Türkei einen reichen Erfahrungsschatz und es lohnt sich die Investition in die modernsten Laser da eine hohe Nachfrage existiert die eine solche Anschaffung rechtfertigen. Dies ist in Europa und auch in Deutschland so nicht der Fall. Berichte von Galileo und Stern TV zu dem Thema Augen OP haben mich in der Ansicht bestärkt, dass eine Augen OP in der Türkei kein Firlefanz ist, sondern eine echte preiswerte Alternative. Ein Problem in der Nachsorge sehe ich nicht wirklich, man kann ja einfach den Aufenthalt in der Türkei um ein paar Tage verlängern und bei Bedarf beim heimischen Augenarzt die notwendigen medizinischen Kontrollen ausführen. Mein Problem bleibt aber, ich habe eine hohe Dioptrinstärke und nach meiner Einschätzung wäre wahrscheinlich die ICL bei der eine Linse implantiert wird eine bessere Lösung. Diese ICL Operationen in der Türkei sind aber nicht mehr ganz so preiswert und man muss mit ca. 2.000 Euro pro Auge rechnen (Deutschland ca. 2.750 Euro pro Auge). Hinzu kommen natürlich noch die Flüge (für 2 Personen da ich eine Augen OP ohne eine Begleitperson nicht machen möchte), Unterkunft und da die Linsen erst noch bestellt werden müssen wahrscheinlich auch noch eine zweite Anreise. 

Um die Entscheidungsfindung für eine Augen OP voran zu treiben habe ich mich bei lokalen Augenärzten um einen Untersuchungstermin bemüht, aber als Kassenpatient entstehen schnell Wartezeiten von mehr als 3 Monaten. Dazu habe ich keine Lust und mich direkt an das Sehkraft Augenzentrum Maus gewendet. Dieses Augenzentrum wirbt damit, ebenfalls über den modernsten Laser zu verfügen und die Homepage macht deutlich, dass es neben der Lasertechnik auch andere Operationsverfahren durchführt, wie z. B. IOL und die ICL. Im laufe der Jahre habe ich mich erinnert, bei Stern TV mindestens zwei Berichte über Herrn Maus gesehen zu haben. Auch hier vertraue ich darauf, dass ein renommierter Journalismus dafür Sorge trägt, die "Spreu vom Weizen" zu trennen und das man dort seinen Job versteht. Also denke ich, dass dort auch die notwendigen Untersuchungen durchgeführt werden können um festzustellen, welche Augen OP - Variante (Laser, ICL, IOL) für mich in Betracht kommen kann.

Nach einem kurzen Telefonat gab es für mich ca. 3 Wochen später (Ende Januar 2012) einen Untesuchungstermin. Ich solle mir hierfür ca. 4 bis 5 Stunden Zeit sowie meine Versicherungskarte und eine Überweisung oder die 10 Euro mitbringen.

Die Untersuchung war sehr umfassend. Begonnen wurde mit dem obligatorischen Sehtest, sowie Prüfungen des Augendrucks, des räumlichen Sehens und einigen anderen Dingen die man von den Augenarzt besuchen her kennt, diese Tests wurden von dem medizinischen Fachpersonal ausgeführt. Da das Ziel war, festzustellen ob eine Sichtkorrektur für mich möglich ist und auch welche Augen OP für mich die geeignete ist, hat anschließend ein Optiker weitere Messungen mit meinen Augen durchgeführt. Hierfür musste ich lediglich in ein paar weitere Geräte blicken bei denen ich einige bunter Lichter gesehen habe. Als Ergebnis habe ich dann eine 3D - Animation meines Auges gezeigt bekommen. Mein Auge hat eine Länge von 27 mm wobei meine Augen das Licht auf eine Entfernung von 24 mm bündeln was die Ursache für meine Kurzsichtigkeit ist. Aufgrund dieser Ergebnisse hat der Optiker mit mir die drei Möglichkeiten der Sichtkorrekturen mittels Laser an der Hornhaut, mittels ICL Implantat und mittels Linsenaustausch durchgesprochen. Die Möglichkeit der Laser OP war in meinem Fall noch eben möglich, aber es ist üblich sich einen Spielraum von ca. 2 Dioptrin zu erhalten für den Fall, dass Nachkorrekturen notwendig werden. Dieser Spielraum war bei mir kaum noch gegeben, aber das 3D - Bild meines Auges hat festgestellt, dass in meinem Auge ein genügend großer Zwischenraum für das Einsetzen einer ICL - Linse vorhanden ist. Diese Operationsform ist also ebenfalls möglich. Da ich nichts davon halte in Grenzbereichen zu arbeiten, vor allem wenn es um mein Augenlicht geht, habe ich persönlich die ICL favorisiert. Von dieser Ausgangslage haben wir übe meine Vorlieben gesprochen. Der Optiker berechnet die richtige Linsenstärke, und in diesem Gespräch werden wesentliche Entscheidungen über mein zukünftiges Sehen getroffen. Dabei nehmen auch äußere Faktoren Einfluss, wie z. B. langjähriges tragen einer Kontaktlinse die das Auge verändern. Da ich persönlich schon seit Jahren keine Kontaktlinse mehr getragen habe, ist dieser Unsicherheitsfaktor entfallen. Es ist nicht der Augenarzt sondern der Optiker der etwas von Physik und Lichtbrechung versteht. Die richtige Linsenkorrektur an der einen oder anderen Stelle muss gut berechnet werden, in Abhängigkeit von meiner Vorliebe kann der Optiker mir ein besseres Sehen für die Nähe (z. B. für Lesen und Computerarbeit) oder für die Ferne ermöglichen. Da ich den Sport favorisiere und ich mit einer Brille für das Arbeiten am PC gut leben kann, habe ich mich für eine bessere Sicht für die Ferne entschieden. Dieser Wunsch wird vom Optiker bei der Berechnung der korrekten Linsenkorrektur berücksichtigt. Bei meinem Wunsch eine ICL durchzuführen verändert sich durch das Einsetzen der Linse das Auge (ähnliche Veränderungen gibt es aber auch bei den anderen Operationsformen). Bei einer ICL kann es durchaus vorkommen, dass das Ziel um ca. 1 Dioptrin verfehlt werden kann. In diesem Fall würde ich immer noch eine Brille benötigen. Aber dann wäre ich deutlich in Bereichen die man mit einem guten Laser leicht korrigieren kann. Ich habe dann die Wahl eine weitere Augen OP durchzuführen wenn ich es möchte. Aber heute habe ich mit meinen -8,75 und -9.25 Dioptrin gerade mal eine Sehkraft von 5% ohne Brille. Ich bin auch im schlechtesten Fall in Bereichen, in denen man auch zurecht kommen kann wenn die Brille mal verloren geht.
Nach dem Optiker geht es nun zur nächsten Station, die augenärztliche Untersuchung. Der Augenarzt prüft meine Netzhaut und die allgemeine Gesundheit meines Auges. Nach der Untersuchung unterhalten wir uns über die verschiedenen Möglichkeiten und der Augenarzt empfiehlt mir unter Prüfung aller vorliegenden Ergebnisse zu einer ICL. Eine Laser OP wäre zwar noch möglich, aber die ICL wäre die bessere Alternative mit der Option ggf. mit einer anschließenden Laser OP eventuelle Restfehlsichtigkeiten zu beheben. Dabei werde ich auch über die Risiken einer Augen OP aufgeklärt, für mich ist in der Aufzählung der Dinge die eventuell passieren könnten das größte Risiko des etwas frühere einsetzen des "grauen Stars". Jede Operation birgt Risiken und jeder muss für sich persönlich entscheiden ob das Risiko in der Abwägung zum nutzen toleriert werden kann, hierzu möchte ich daher keine weiteren Erläuterungen geben. 

Der Aufenthalt in der Augenklinik hat für die Gesamten Untersuchungen mehr als 4 Stunden in Anspruch genommen. Genügend Zeit um die Impressionen zu verarbeiten und ich konnte feststellen wie gut hier gearbeitet wird. Ich habe frisch operierte Personen gesehen, die gelasert wurden und auch welche die eine Linsenoperation hinter sich hatten. Mein Gesamteindruck war, dass ich bei dieser Augenklinik gut aufgehoben bin da offensichtlich alle Formen der Augen Operationen beherrscht werden und auch sehr viel Kundschaft vorhanden ist. Nun ist für mich noch die Frage, fliege ich für die Augen OP in die Türkei und lasse es dort für etwas weniger Geld machen oder entscheide ich mich für die Augen OP im Augenzentrum Sehkraft. Aufgrund der Nähe und der einfachen Anfahrt mit der Bahn entscheide ich mich kurzentschlossen für das Augenzentrum Sehkraft. Die Operation für beide Augen kostet 5.500 Euro zuzüglich ca. 100 Euro für diverse Medikamente (Augentropfen die privat gezahlt werden müssen) und natürlich die Reisekosten. In der Türkei würde ich ca. 4.000 Euro für die Operation bezahlen (Internet - Recherche) hinzu kommen der Flug für zwei Personen sowie der Aufenthalt. Da die Linsen für die ICL erst bestellt werden müssen gehe ich insgeheim von einer zweiten Anreise aus so dass die Kostenersparnis in meiner Hochrechnung nur ca. 500 Euro ausmachen. Unter diesen Bedingungen entscheide ich mich für eine Operation im Augenzentrum Sehkraft in Köln, als Termin wird Ende Februar 2012 festgelegt.


Vorbereitung für die Augen OP ICL
Ich habe nun etwa 4 Wochen Zeit um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Hierzu gehört natürlich den Urlaub bei meinem Arbeitgeber einzureichen. Am Montag wird das rechte Auge, und am Dienstag das linke Auge operiert. Am Mittwoch und Freitag finden Nachuntersuchungen statt. Für diese freiwillige Augen Operation gibt es keinen Krankenschein und ich nehme mir die komplette Woche Urlaub.

Da es sich um eine Operation handelt vereinbare ich einen Termin bei meinem Hausarzt für ein kleines Blutbild und ein Ruhe EKG. Die Ergebnisse müssen am Operationstag vorgelegt werden und dürfen nicht älter als 3 Monate sein. Zusätzlich muss ich noch einige Formulare ausfüllen (Einverständniserklärung, Angaben zu meinem Gesundheitszustand). 

Drei Tage vor der Operation muss das zu operierende Auge mit Augentropfen behandelt werden. Hierfür erhalte ich ein privat Rezept das ich vor der Operationswoche einlöse und entsprechend anwende.

In diesen knapp vier Wochen von meiner Entscheidung für eine ICL Augen OP bis zur Operation habe ich genügend Zeit um mir der Nachteile bewusst zu werden, die mir die Brille bislang gebracht hat und die ich hingenommen habe. Das Drücken der Brille auf der Nase, das eingeengte Sichtfeld, die enorme Verkleinerung (bei meiner Sehstärke nehme ich alle Gegenstände um ca. 20% verkleinert war), die Nachteile beim Sport und die Reflektionen der Gläser und Probleme beim Regen. Mit jedem Tag dem der OP Termin näher rückt freue ich mich ein wenig mehr und hoffe darauf, dass die Augen OP mich endgültig von der Brille befreit. Sonst gibt es halt noch eine kleinere Laser OP hinter her.


Augen OP ICL Operationstag rechtes Auge
Am Tag der Operation darf man drei Stunden vor der Operation nichts mehr Essen und Trinken, die Operation wird mit einer Tropfanästhesie durchgeführt, man bleibt bei vollem Bewusstsein. 
Eine Stunde vor der Operation erhält man Augentropfen die für eine Erweiterung der Pupille sorgen. Genügend Zeit um die bereits operierten Patienten zu betrachten. Wer operiert wurde, wird von der OP Schwester an den Tisch begleitet und erhält dann etwas zu essen damit sich der Körper von der OP gut erholt. Die Patienten tragen alle einen Plastikschutz vor dem Auge, damit das Auge entsprechend geschont wird. 
So vergeht die Zeit bis man selber an die Reihe ist. Ein kurzes Gespräch mit dem Anästhesist und dann geht es schon in den OP. Eine OP Schwester hilft in den OP - Kittel und legt einen Intravenösen Zugang, obwohl das Auge mit Tropfen betäubt wird, erhält man bei der Operation noch zusätzlich "einige lustige Stoffe" (Originalkommentar vom Anästhesist) die den Operationsverlauf erleichtern. Zusätzlich werden einige Flüssigkeiten in das operierende Auge getröpfelt. Während dessen liegt man auf einer Liege und braucht nichts zu tun außer ab und zu mal die Augen zu öffnen oder zu schließen. Nach einer kleinen Wartezeit geht es dann ab in den OP. Das Auge ist offen, dies ist aber kein Problem, der Kopf ist nicht spürbar fixiert und das Auge selber ist geklammert so dass man das Auge nicht schließen kann. Aber man spürt keinen Druck dabei, alles wirkt natürlich und die Betäubung des Auges und die "lustigen Stoffe" tun ihr übriges.
Vom eigentlichen Operationsverlauf bekommt man nicht viel mit. Ohne Brille sieht man eh nichts und bei den vielen Medikamenten die in das Auge gegeben wurden, war auch eine Salbe die alles verschmiert. An einem Punkt konnte ich sehen, wie von rechts nach links eine "Welle" durch das Sichtfeld ging und die Konturen waren sofort scharf um dann wieder von der Salbe verwischt zu werden. Während der OP hört man den Arzt mit den Schwestern sprechen und ab und an erhält man eine Anweisung, wie z. B. "sehen sie auf ihre Füße". Ich für meinen Teil war von den Lichtern die ich gesehen habe und den schemenhaften Gestalten so begeistert, dass ich alles anschauen musste. Dafür wurde ich auch ordentlich vom Operateur angemacht, ich solle gefälligst das Auge ruhig halten und auf meine Füße schauen. Damit habe ich die Operation natürlich erschwert aber es gab halt viel zu gucken. Dafür habe ich dann auch mit einem extra dicken Auge bezahlt. Bei der Operation am nächsten Tag habe ich das Auge schön still gehalten und als Ergebnis war das Auge lange nicht so dick, wie dieses werden sollte. Aber alles in allem, dennoch kein echtes Problem.

Die Operation dauert nicht lange, alles in allem (einschließlich Narkose) vielleicht 10 - 15 min.  Die Operation selber nimmt ca. 5 min in Anspruch. Auf das operierte Auge kommt eine "durchsichtige Plastikschale" die das Auge schützen soll. Dies bedeutet, dass man direkt nach der Operation noch nichts sehen kann. Man wird zurück in den Wartebereich geführt und erhält erst einmal etwas zu essen. Ich esse und fühle mich direkt besser. Zusätzlich muss man ein Tablette zu sich nehmen die den Augeninnendruck senkt und man erhält ein Rezept und einen Tropfplan für das Auge. Für die nächsten 6 Wochen muss ich das Auge 5 x täglich, dann 4 x täglich und schließlich nur noch 2 x täglich tropfen. 

Nach etwas über einer Stunde Wartezeit wird man zum Augenarzt gerufen der zum einen den korrekten Sitz der ICL überprüft und zum anderen den Augeninnendruck checked. Da bei mir alles OK war, durfte ich nach Hause.

Mein Auge war sehr empfindlich. Ich habe während der kompletten Autofahrt und auch sonst am Tag die Augen sehr häufig geschlossen. Es war angenehm die Augen geschlossen zu halten. Dies war wohl die Folge, dass ich während der OP das Auge entgegen der Anweisung des Chirurgen mehrfach bewegt habe. 
Den Rest des Tages habe ich zum einen mit trinken verbracht (die Tablette zum senken des Augendrucks entwässert und dies muss ausgeglichen werden) und zum anderen habe ich viel geschlafen. Immer wieder eine halbe Stunde geschlafen und dann weiter gedöst. Dazwischen habe ich ein wenig Fernsehen geguckt, aber meine Augen waren sehr empfindlich und ich fand es angenehmer die Augen zu schließen. Zusätzlich gibt es das Problem, dass das eine Auge die neue Sehkraft hat und das nicht operierte Auge noch Fehlsichtig ist. Ich habe das so gelöst, dass ich meine Brille mit einer hellen Augenklappe versehen habe und dann eher durch das nicht operierte Auge gesehen habe. Das nicht operierte Auge hatte noch von den Medikamenten einen "Schleier" und war sehr Lichtempfindlich. Also lieber schlafen. Im Auge habe ich ein leichtes Fremdkörpergefühl gehabt (ähnlich wie ein Sandkorn beim morgendlichen aufwachen), dies kommt aber nicht von der ICL sondern von dem Einschnitt über den die ICL eingesetzt wird. Am nächsten Tag ist das Fremdkörpergefühl weg.



Augen OP ICL Operation linkes Auge
Am nächsten Tag ging es wieder in die Augenklinik. Zuerst wurde das operierte Auge geprüft, der Augendruck war OK und die Sehschärfe war schon bei fast 100 %. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch eine Fehlsichtigkeit von 0,25 Dioptrin was schon fast perfekt war. Allerdings blieb das Auge noch etwas lichtempfindlich.

Da nichts entgegen stand, wurde nun das andere Auge operiert. Die Prozedur war vom Vortag schon bekannt und es fand alles wieder genauso statt. Bis auf die Tatsache dass ich mir dieses mal Mühe gegeben habe und das Auge während der Operation nicht bewegt habe. 

Auch hier wurde etwa eine Stunde nach der Operation wieder der korrekte Sitz der ICL und der Augeninnendruck geprüft. Außerdem wurde auch für dieses Auge wieder ein Rezept und ein Tropfplan ausgestellt der exakt der gleiche wie am Vortag war. Der Augenarzt nimmt mich eindringlich ins Gebet und drängt auf die unbedingte Einhaltung des Tropfplans für beide Augen.

Auf nach Hause. An diesem Tag habe ich nicht so viel geschlafen wie noch am Tag zuvor. Ich konnte mit dem gestern operierten Auge schon recht gut sehen, aber das Auge war noch Lichtempfindlich. Lesen geht gar nicht, Computer geht gar nicht, aber fernsehen ist OK. Wir gehen ein wenig wandern um dann wieder früh ins Bett zu gehen.




Nachsorge (3. Tag)

Am nächsten Tag reise ich dann ohne Begleitung zur Nachsorge. Ich habe selber den Eindruck, viel besser als mit der Brille zu sehen. Jedes Auge benötigt ca. 24 Stunden um sich von der OP zu erholen. Ich sehe die Welt mit neuen Augen und die Lichtempfindlichkeit hat sich stark gebessert. Bei der Nachuntersuchung war die Sehstärke OK und auch der Augendruck in Ordnung. Ich erhalte die Erlaubnis vom Arzt wieder mit dem Auto zu fahren und ich darf auch wieder leichten Sport ausüben. Allerdings muss ich darauf achten, dass der Kopf beim Sport erhoben bleibt. Dinge wie z. B. die Schnürsenkel zu binden, bei denen der Kopf sehr tief gehalten wird sollen nach wie vor unterlassen werden.
Meine Augen sind etwas trocken und noch rot, daher erhalte ich Augenersatzflüssigkeit die mir sehr gut tun und das Auge wird schnell weis.



4. Tag
An diesem Tag versuche ich etwas zu lesen. Ich lasse es schnell bleiben da mein Auge sofort schmerzt. Ich halte den Tropfplan ein und schaue Fernsehen. Ich selber fühle mich sehr gut und habe einfach Spaß, stundenlang aus dem Fenster zu sehen. Da meine Brille in meiner Sehstärke alles um ca. 20% verkleinert hat, sehe ich nun alles in Originalgröße. Ich bin entsetzt wie dick meine Katze wirklich ist. Aber auch bei meiner Freundin ist alles 1/5 Größer :))


5. Tag
Erneute Nachkontrolle beim Augenarzt. Alles OK! Nächster Nachsorgetermin in 2 Wochen. Der Augenarzt erinnert noch einmal an die Einhaltung des Tropfplans was ich mit gutem Gewissen auch bestätigen kann. Meine Augen sind perfekt und die Schwellungen sind zurück gegangen. Mein Sehen hat sich wiederum verbessert und ich bewege mich so, als hätte ich niemals eine Brille getragen. 
Meine Freundin meint, ich habe noch einen Brillenblick und ich solle nicht so angestrengt schauen. Ich gehe vor dem Spiegel und sehe was sie meint. Ich versuche "entspannt" zu schauen was überhaupt nicht einfach ist. Dies werde ich noch im Verlauf der nächsten Wochen lernen müssen.

Der Augenarzt meint, dass das Auge und das Gehirn ca. 6 Wochen benötigen um sich endgültig auf die ICL einzustellen. So lange sehe ich Abends noch einige Halos, dies empfinde ich aber nicht als Störend sondern eher als Lustig. Ich fühle mich wohl und bereue nicht diesen Schritt gemacht zu haben. Der Optiker hat bei der Bestimmung der Linsenstärke sehr gute Arbeit geleistet, ich habe meine gewünschte Fernsicht und liege deutlich über 100% Sehkraft. In wenigen Wochen werden wir sehen, wo ich letztendlich lande aber es ist klar, dass ich keine ergänzende Laser - OP benötige. 
Ich fange an, ein wenig zu lesen und dies klappt in der Zwischenzeit auch recht gut. Aber nach kurzer Zeit fangen die Augen dann doch an zu schmerzen, ist noch zu früh. Dafür kann ich schon ein wenig am PC surfen, aber auch hier nur ein paar Minuten um die Augen noch zu schonen. Lieber noch ein wenig aus dem Fenster schauen, zusammen mit meiner dicken Katze und ein wenig die Gegend scannen.


18. Tag (Edit: 15.03.2012)
Es gab wieder einen Nachsorgetermin bei dem die Sehkraft wieder kontrolliert wurde. Ich konnte ohne Probleme die 125% Leiste lesen und der Rest des Auges ist auch OK. Allerdings sehe ich noch Blendringe, die zwar zuerst lustig fand mir aber im laufe der Zeit lästig geworden sind. Der Arzt meint, dass ich hierbei noch etwas geduldig sein sollte. Damit habe ich jetzt bessere Ergebnisse als wie vorher mit der Brille. Dadurch dass ich nun alles größer Wahrnehme (die Brille hat alles um ca. 20% verkleinert) habe ich das subjektive Gefühl deutlich besser zu sehen als vor der Augen OP.

Ich muss für die nächsten 4 Wochen zweimal täglich noch Augentropfen zu mir nehmen, und habe die Sportfreigabe erhalten. In meinem Sport (Bogenschießen) habe ich schon in der ersten Woche wieder schießen dürfen. Nun darf ich auch wieder ins Schwimmbad.

In den zwei Wochen hatte ich nun genügend Zeit, wieder sehen zu lernen. Und nach einer Woche hat sich die Sehkraft deutlich gesteigert. Hierzu gehört nicht nur das Sehen, sondern vor allem auch das "Aussehen". Ich habe geübt nicht mehr so angestrengt zu schauen (den typischen Brillen-Blick) und die Augen nicht mehr so weit aufzureißen sondern schön entspannt zu schauen.


6 Wochen später  (Edit: 13.04.2012)
In dieser Woche hat es die Abschließende Untersuchung gegeben, der Heilungsprozess ist abgeschlossen und es wird keine weiteren Veränderungen mehr an den Augen durch die Operation geben. Das Ergebnis bleibt einfach toll, auf beiden Augen 125% was deutlich über meinen persönlichen Erwartungen liegt. Die nächste Nachuntersuchung findet nun im jährlichen Turnus statt.
Die Blendringe (kleine Halos die man ab und an mal sieht) bleiben, werden aber zunehmend schwächer. Nach Auskunft des Augenarztes handelt es sich bei diesen Haloringen um Blendringe die sich durch die Linse ergeben. Das Gehirn gewöhnt sich aber daran und "radiert" diese Blendringe aus so dass diese später nicht mehr wahrgenommen werden. Mich persönlich stört es nicht mehr, allerdings wird es auch immer heller und ich bin bislang noch nicht in einer verregneten Nacht mit dem Auto gefahren.

Meine Erwartungen wurden wie gesagt übertroffen. Ich habe nun ein deutlich breiteres Sichtfeld und das Sehen ist angenehmer. Ich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben, das war das Geld allemal wert! - Jetzt stelle ich erst fest, wie sehr mich die Brille wirklich benachteiligt hat.
Vor allem beim Sport bemerke ich die Unterschiede. Ich betreibe als Hobby Bogenschießen und die Trefferlage hat sich durch das Sehen erheblich verbessert. Da ich immer mit der Brille geschossen habe, habe ich deutlich geringer seitliche Abweichungen die einfach nur aus dem "Springen der Zielscheibe" herrühren wenn man mit der Brille schießt und den Kopf von Schuss zu Schuss ein klein wenig anders hält.
Ich freue mich schon auf den Sommer und auf das Schwimmbad, endlich alles mit "eigenen Augen" wahrnehmen. Letzte Woche habe ich meine erste Sonnenbrille gekauft, bei der nicht die Glasstärke im Vordergrund stand sondern einfach nur das Aussehen. Einfach ins Geschäft gehen und die gewünschte Sonnenbrille kaufen ohne das man eine Woche auf seine Gläser warten muss und dies entsprechend teuer bezahlt.

Ich freue mich über den gelungen Operationsverlauf!


6 Monate nach der ICL - Operation (Edit: 12.08.2012)
Nach fast 6 Monaten der ICL-Operation möchte ich die Entscheidung für die Augenoperation nicht mehr missen. Ich würde es nach meiner Erfahrung nun jedem Empfehlen. Obwohl ich nun schon seit so vielen Monaten "gut sehen" kann, bemerke ich immer noch jeden Tag, wie sehr mich die Brille früher eingeschränkt hat. Bei jeder Tätigkeit, die ich zum ersten Mal nach der Operation ausübe, z. B. Schwimmen, oder Fahrrad fahren oder, oder, oder bemerke ich einen Unterschied und empfinde es als Vorteil. Es gibt einfach bestimmte Bewegungen die man sich im laufe der Jahre angewöhnt hat, z. B. beim Fahrrad fahren dass man unter bestimmten Lichtbedingungen die Brille zurecht rückt, ach, schon wieder einmal greift die Hand ins leere und trifft nur den Kopf zwischen meinen Augen (zum Glück habe ich meine Brille immer am Steg zu recht gerückt und niemals am Glas selber oder am Brillenrand).

Die Sache mit den Halo´s bleibt, aber irgendetwas negatives muss man ja immer anmerken. Dabei handelt es sich um eine simple Angelegenheit, wer unbedingt etwas wahrnehmen möchte wird die Blendringe als unangenehm empfinden. Bei mit hat es etwas gedauert, aber ich nehme die Blendringe nicht mehr wirklich wahr, das Gehirn blendet die Effekte die je nach Lichtverhältnissen auftreten einfach weg. Dies ist ein ähnlicher Effekt, wie wenn man an manchen Tagen eventuell ein Staubteilchen durch das Sichtfeld im Auge "schwimmen" sieht. Wer es unbedingt sehen möchte, nimmt es bewusst war und es wird stören. Konzentriert man sich jedoch auf das was man sehen möchte, das Buch, den Fernseher oder den Computerbildschirm so wird das "Staubteilchen" (und auch die Halo´s) einfach verschwinden.

Meine Augen waren schon immer lichtempfindlich und häufig entzündet. Auf Anraten meines Augenarztes habe ich damit begonnen, bei Bedarf "Tränenflüssigkeit" zu nehmen und es hilft. Da ich auch gerne mit dem iPad arbeite treten sehr häufig Blendungen auf und das Auge wird rot. Das hat weniger etwas mit der ICL-Operation zu tun als mit der Tatsache dass meine Augen in diesem Bereich schon immer empfindlich waren. Wer häufig auf Computerbildschirmen schaut (oder sonst konzentriert arbeitet) macht dies mit weit aufgerissenen Augen und blinzelt viel weniger. Dadurch wird das Auge trocken und empfindlich gegenüber den in der Luft vorhandenen Krankheitserregern, das Resultat sind rote (also entzündete) Augen. Auch die Reise in klimatisierten Zügen, Flugzeugen oder Autos kann diese Effekte verursachen. Wenn man nun einfach häufig blinzelt (bewusstes blinzeln) und zusätzlich bei Bedarf die Tränenflüssigkeit nimmt, kann man das Auge schonen und feucht halten und damit das Auge im Kampf gegen die täglichen Krankheitserreger unterstützen.

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