Antwort auf: Wird Drogeriekette Anton Schlecker pleite gehen?

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Kann es sein, dass die Drogeriekette Schlecker pleite gehet weil sie sich gegen Konkurrenten wie DM nicht durchsetzen kann?
Ich bin mit der Drogeriekette Anton Schlecker aufgewachsen, habe in meiner Jugend dort immer gekauft. Jetzt lese ich in den Zeitschriften, dass Schlecker pleite gehen soll. Wie kann dass den passieren?

Ja, die Zeiten wo Schlecker den Drogeriemarkt dominiert hat, sind endgültig vorbei. Ich kenne die Kette auch sehr gut und habe mit der Zeit beobachtet, wie sie die Marktanteile an DM verliert.
Pleite ist Schlecker noch lange nicht. Die Drogeriekette verfügt über mehr als 8000 Filialen. Momentan werden viele Schlecker Filialen umgebaut. Das Logo wird geändert, die Gänge werden verbreitet und es wird ein Farbleitsystem eingeführt, der die Erkennung und Schnell-Findung der Produkte erleichtern soll.


Wo haben die Probleme bei Schlecker angefangen?
Schlecker war „damals" der Marktführer im Drogeriegeschäft. Es gab keine Konkurrenten, die sich getraut hätten gegen Schlecker anzutreten. Die Filialen wurden mit Schlecker TV ausgestattet, das waren ziemlich große Fernseher die unter der Decke angebracht waren und pausenlos Werbung der Schlecker Produkte und des Sortiments ausgestrahlt haben.
Das Problem hat angefangen, weil es sich über mehrere Jahre hinweg nichts verändert hat. Außer dem Produktsortiment - dieser wurde ständig erweitert und erweitert. Bis die Gänge so schmal waren, dass der Kunde Schwierigkeiten hatte mit seinem Wagen durchzukommen.

Daher waren auch die Wägen vom Schlecker immer so klein. In den Geschäften war einfach zu wenig Platz und zu viele Produkte. Ab und zu sorgten auch einige Hausinterne Skandale fürs aufsehen und für Verschlechterung der Laune der Angestellten. Ansonsten war alles gleich geblieben. Und das war das Problem, Schlecker hat sich zu langsam entwickelt, meiner Meinung nach. Denn die große Veränderung auf dem Drogeriemarkt hat DM gebracht.
Die große Veränderung brachte DM in dem die Filialen viel überschaulicher und geräumiger gestaltet wurden. Der Produktsortiment wurde im Vergleich zu Schlecker Filialen erheblich reduziert und es wurden einige Eigenmarken mit preiswerten Eigenprodukten eingeführt.


Dagegen blieb bei Schlecker alles beim alten. In der Presse oder anderen Medien gab es dann Reportagen über verärgerte Schlecker Angestellte die mir der internen Politik nicht einverstanden waren und in den Pausen bei DM einkaufen gingen. Das hat deutlich gemacht, dass in der Drogeriekette einiges verbessert werden soll.


Nun geht jetzt die Familie Schlecker in die Offensive. Die Läden werden saniert, umgebaut und verändert. Produktsortiment auch wird angepasst und alles soll übersichtlicher und Kundenfreundlicher gestaltet werden. Einige Printmedien berichten, dass Schlecker über 220 Millionen Euro in den Umbau der Filialen investieren soll.


Wir schauen wie sich jetzt die Situation auf dem Drogeriemarkt entwickelt. Vielleicht gelingt den Schlecker Filialen ein neuer Anfang und die Marktanteile die an DM, Müller, und Rossmann verloren gingen, wieder zurückerobert werden. Von einer Pleite der Drogeriekette Anton Schlecker kann also noch lange keine Rede sein.