Antwort auf: Radioaktive Autos und Autoteile aus Japan

Durch die Reaktor Katastrophe in Japan und die hohen Strahlenwerte habe ich bedenken, wenn ich nun ein japanisches Auto kaufe. Was wird gegen die radioaktive Gefahr eines Toyota, Mazda, Subaru oder der anderen japanischen Hersteller gemacht. So weit mir bekannt ist, erhalten auch deutsche Hersteller viele Lieferungen aus Japan. Ich habe bedenken, dass mein Auto radioaktiv belastet ist und überlege mir daher, kein japanisches Auto zu kaufen. Die Gefahr von radioaktiv belasteten Fahrzeugen ist prinzipiell gegeben, die gleiche Gefahr trifft auch auch für andere Produkte aus Japan zu, z. B. für Chips und Leiterplatten und Elektronikteilen die häufig in Japan hergestellt werden. Die dort gefertigten Produkte können zum einen im verstrahlten Gebiet Strahlung aufgenommen haben oder aber durch die Luft radioaktive Partikel 

Mit der Katastrophe von Tschernobyl 1986 wurde Deutschland schon einmal mit dieser Problemstellung konfrontiert die noch bis heute andauert. Lieferungen von Stahl aus den Gebieten aus Weisrussland, der Ukraine oder anderen ehemaligen Sowjetrepubliken waren zu Beginn teilweise sehr stark radioaktiv belastet, bis durchgehende Kontrollen in der Händler- und Lieferkette und zusätzlich sporadische Kontrollen auf Radioaktivität an der Grenze eingeführt wurden. Schon aus starkem Eigeninteresse der an dem Transport und der Verarbeitung beteiligten Firmen wurde ein lückenloses Kontrollsystem etabliert.

Ähnlich wird auch heute mit diesem Problem umgegangen. Alle beteiligte Firmen habe sehr großes Interesse daran, keine verstrahlten Produkte anzubieten. Entsprechend scharf werden die Produkte überwacht, die größten Kontrollen führen die Hersteller der Fahrzeuge selber durch. Dies geschieht am Herstellungsort bei der Anlieferung und Fertigung, zusätzlich gibt es spontane Kontrollen bei der Auslieferung an den japanischen Häfen und ebenfalls sporadische Kontrollen beim Import in die EU. Lieferfahrzeuge müssen durch spezielle Schranken fahren die radioaktive Strahlung feststellen kann. Schlägt die Anlage Alarm wird gezielt nach der Ursache gesucht und entsprechend gehandelt.

Generell braucht man vor japanischen Autos keine Angst zu haben, 70% aller japanischen Autos werden gar nicht in Japan gefertigt. So lässt Toyota zum Beispiel die Fahrzeuge im Werk in der Nähe von Köln herstellen. Lediglich Mazda und Subaru fertigen in Japan und hier gilt wiederum dass alle angelieferten Teile schon während des Fertigungsprozess auf Radioaktivität geprüft werden und zusätzlich zufällige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.


Was passiert, wenn ich ein verstrahltes Auto habe?
Ein verstrahltes Auto ist bei der intensiven Prüfkette nicht zu erwarten. Sollte aber dennoch dieser Fall eintreten, so handelt es sich rechtlich um einen Sachmangel der den Rücktritt vom Kaufvertrag rechtfertigt. Die bloße Angst, eventuell ein verstrahltes Auto gekauft zu haben reicht jedoch nicht als Rücktrittsgrund aus. 
Wer diese Angst hat, kann sich selber einen Geigerzähler zulegen (kosten zwischen 200 bis 400 Euro, je nach Qualität) und entsprechende Messungen durchführen. Da in Deutschland seit der Katastrophe von Japan der Verkauf von Geigerzählern sehr stark angestiegen ist, ist die Wahrscheinlichkeit das der Nachbar einen solchen Geigerzähler besitzt, gestiegen.

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