Antwort auf: Pianisten und Krafttraining - Krafttraining hat schlechte Auswirkungen auf die Finger

Ich spiele gerne Klavier und schätze mich gleichzeitig als einen sportlichen Menschen ein. Ich liebe neben der Musik auch die Bewegung und gehe natürlich auch in das Fitness Studio für das Krafttraining. Wie verhält sich das Kraftraining im Fitness Studio mit meiner Musik, wirkt sich das Training mit den Gewichten auf mein Spiel am Piano aus? Mein Musiklehrer sagt ich solle zwar Krafttraining machen, jedoch solle ich lieber die Finger von den Hanteln lassen. Für Pianisten ist das Krafttraining sehr wichtig, denn die für das Piano wichtige gefühlvolle Fingerbewegungen und Geschmeidigkeit setzen auch Kraft voraus, und dies wird mit Krafttraining erreicht. Dem gegenüber stehen aber die besonderen Krafttrainings, die mit den Hanteln im Fitness Studio ausgeführt werden. Wenn man im Fitness Studio mit Hanteln mit hohen Gewichten trainiert, werden dabei die Sehnen und Bänder in den Unterarmen enorm beansprucht und die Hände und Finger werden bei diesen Übungen nur grobmotorisch eingesetzt, dies steht den Anforderungen an einen Pianisten entgegen. Daher ist das Hantel Training für einen Pianisten wirklich nicht zu empfehlen. 

Das für einen Pianisten notwendige Krafttraining sollte sich auf andere Dinge konzentrieren die das Spiel unterstützen. Dies bedeutet die Haltearbeit für die Hände, die Stützmuskulatur von Rumpf und Wirbelsäule muss kräftig genug sein und diese Bereiche lassen sich im Fitness Studio sehr gut trainieren. Eine starke Rumpfmuskulatur entlastet die Hände und Fingermuskulatur (die Spielmuskulatur) und erlaubt so eine feinmotorische Steuerung, ist die Rumpfmuskulatur nicht kräftig genug, muss die Spielmuskulatur einen Teil der Halteaufgaben übernehmen und dies wirkt sich besonders auf das Spiel am Piano aus. Daher ist Krafttraining für einen Pianisten wichtig.

Das Krafttraining für einen Pianisten muss ein auf die Musik abgestimmtes Trainingskonzept enthalten. Es geht nicht um Rekorde die auf der Hantelbank im Wettkampf mit anderen Sportlern erreicht werden, sondern um angepasste Kraft-Ausdauer. Sprich viele Wiederholungen mit geringen Gewichten und nicht hohe Gewichte mit geringen Wiederholungszahlen. Hinzu kommt bevorzugtes Training von Bauch- und Rückenmuskeln um den Rumpf zu stärken und damit dem Stützaparat der Muskulatur zu fördern. Eine gute Ausgleichssportart für einen Pianisten ist Schwimmen, dort werden die notwendigen Muskelgruppen für einen Pianisten beansprucht.

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