Antwort auf: Mit Algen Auto fahren für bessere CO2 Emissionen

Das Autofahren setzt CO2 - Emissionen frei und belastet die Umwelt. Hierfür hat die Politik die Zusammensetzung unseres Benzin verändert und wir fahren schon seit längerer Zeit mit einem Anteil von 5% Bio-Ethanol. Da Ethanol aus pflanzlichen Anbau kommt, werden damit die CO2 - Emissionen um eben diese 5% gesenkt, dies ist gut für die Umwelt. Seit Anfang 2011 wurde der Anteil an Biologischen Kraftstoffen auf 10% erhöht, dieses Benzin hat die Bezeichnung E10. Dies ist noch besser für die Umwelt. Die entscheidende Frage ist, woher kommen die riesigen Mengen an Bio - Ethanol, ist dafür der Wasserverbrauch nicht gestiegen und fallen dadurch nicht Flächen weg, die man besser für die Nahrungserzeugung verwendet? Benzin lässt sich verhältnismäßig einfach durch biologische Erzeugnisse ersetzten. So würden die Motoren (mit geringfügigen Modifikationen) auch mit anderen Brennstoffen als Benzin fahren. Die amerikanische Rennnsportserie Indycar fährt zum Beispiel mit reinem Ethanol. Zwar ist Ethanol lange nicht so effizient wie es Benzin ist, es besitzt nur etwas den halben Brennwert, aber dies ist dann auch der einzige Nachteil. Man muss doppelt so oft Tanken, aber das Auto fährt.

Das Geheimnis ist also, einen Weg zu finden bei dem genügend Ethanol erzeugt werden kann. Ethanol aus pflanzlichen Stoffen gewonnen, setzt nur Kohlendioxid (CO2) frei, was auch zuvor von der Pflanze eingefangen worden ist, sprich Kohlendioxid das sich sowieso schon in der Atmosphäre befunden hat. Bei Verwendung von Benzin als Treibstoff, trifft dies nicht zu. Benzin wird aus Erdöl gewonnen und Erdöl hat vor Jahrmillionen das Kohlendioxid aus der damaligen Uratmosphäre aufgenommen und wurde in Form von Erdöl gebunden. Wenn wir nun das Erdöl fördern und verbrennen wird zum einen Energie frei, dass wir z. B. für das Autofahren verwenden, aber gleichzeitig auch bislang gebundenes CO2 an die Atmosphäre abgegeben. Auf diese Weise wird der Anteil des Klimakillers CO2 in der Atmosphäre erhöht.

Was sich so einfach anhört, führt in unserer Welt aber zu Komplikationen. Zeitgleich mit der Einführung des 5% - Anteils an Biokraftstoffen in unserem Benzin sind auch die Preise für Nahrungsmittel angestiegen. Und dass nicht nur bei uns, im reichen Deutschland, sondern weltweit, also auch in den armen Ländern. Ob ausgerechnet der Anteil an Biokraftstoff daran Schuld ist, lässt sich nicht belegen und ist teilweise umstritten. Die stattgefundene Preiserhöhung im Nahrungsmittelbereich kann auch andere Ursachen haben, wie z. B. auf die Verteuerung des Erdöls zurück zu führen sein und mit den ungewöhnlich starken Unwettern und Stürmen und den damit verbundenen Schäden und Ernteausfällen zu erklären sein.

Fakt ist jedoch auch, dass zumindest teilweise Urwälder gerodet und Ackerflächen die bislang für die Erzeugung von Nahrungsmittel wie z. B. Weizen verwendet wurden, mit Pflanzen für die Erzeugung von Biokraftstoff bebaut werden. Ein Zusammenhang mit zunehmender Hungersnot und zunehmender Armut in der Welt lässt sich hier nicht leugnen.

Aus diesem Grunde ist es so wichtig, alternative Methoden für die Erzeugung von Bio - Ethanol zu finden. Forscher von der Niederländischen Universität Wageningen haben berechnet, ob die Möglichkeit besteht, dass Kleinstlebewesen in riesigen Behältern genügend Biokraftstoffe erzeugen können, um unsere mobile Welt auch weiterhin mobil zu halten, schließlich wollen wir Auto fahren. Die Forscher sind davon überzeugt, dass sich innerhalb von 10 bis 15 Jahren eine Produktion von Sprit aus Algen herstellen lässt, die den Bedarf decken kann.

In den sonnenreichen Regionen in Afrika könnten Algenfarmen errichtet werden, die ein Gebiet von der Größe Portugals umfasst. Mit der dort zur Verfügung stehenden Sonneneinstrahlung zusammen mit Algen und Kleinstlebewesen lassen sich so die notwendigen Mengen an Bio - Treibstoffen entwickeln um Europa mit Sprit zu versorgen.

Damit können unsere Autos mit aus Algen gewonnenen Biosprit betrieben werden und die CO2 Emissionen können gesenkt werden.   

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