Über 40.200 Anzeigen von Geldverschwendung seitens der italienischen Regierung oder den Behörden wurden innerhalb von 24 Stunden per Online-Formular eingeschickt worden.
Die italienische Regierung ist auf die Idee gekommen einen Formular online zu stellen, mit Hilfe dessen die Bürger Geldverschwendung in ihrer Stadt oder Gemeinde anzeigen können. Die Süddeutsche Zeitung beschriebt den Sachverhalt sehr schön, witzig und auch zutreffend mit dem Titel: „Petzen und Sparen".
De italienische Regierung braucht Steuergelder. Damit ist sie sicherlich nicht die einzige in Europa. Die Idee eines Online Formulars für die Bürger, damit sie die Geldverschwendung-Fälle per Internet anzeigen können finde ich aber schon lustig. Immerhin geht es um die Gelder der Bürger, denn die Steuereinnahmen ja überwiegend von den Zahlungen Bürgern zusammengesetzt werden. Wie diese Steuereinnahmen verwaltet werden und ob sie vernünftig oder aber verschwenderisch verwaltet werden, ist eine recht komplexe Frage. Die Ausgaben zu kontrollieren kostet auch Geld, vor allem wenn man private Controller in der Regierung einstellen möchte.
Diese Aufgabe der Kontrolle den Bürgern zu überlassen, finde ich schon sehr gut. Denn dadurch haben die Bürger eine direkte Möglichkeit einen Einfluss auf die Verwendung von eigenem Geld zu nehmen. Es wird sicherlich noch ein paar Jahre dauern, bis solche Ideen auch in Deutschland oder in Polen als willkommen angesehen werden.
Der Link zu der Seite, bzw zu dem Formular lautet: (da bin ich noch auf der Suche) in Deutschland wir der Link zu der entsprechenden Seite der Italienischen Regierung leider nicht publiziert. http://www.governo.it/
Wieso wurde eine Petz-Seite der Regierung überhaupt ins Leben gerufen?
Das lässt sich sehr anschaulich erklären: einige Beispiele für Verschwendung der Steuereinnahmen verursachen nur ein leichtes Schmunzeln, wenn man sie liest. Andere wiederum könnten wirklich schockierend. Zu der zweiten Kategorie kann man folgendes nennen:
In Palermo wurden 110 Personen als Busfahrer angestellt, obwohl sie keinen Führerschein besaßen.
In Lazio sind 800.000 Euro Einnahmen aus dem Glücksspiel einfach so entgangen, weil die Betreiber der Spielhallen nicht kontrolliert wurden.
Das italienische Außenministerium gab 10 Millionen Euro für ein Krankenhaus, das nie gebaut wurde.
Was ist denn Eurer Meinung nach sinnvoller? Die Kontrolle den Bürgern zu übergeben, oder lieber doch die Kontrolle den staatlichen Behörden zu überlassen?
Das größte Problem mit der Verwendung von Steuergeldern kann darin gesehen werden, dass es von anderen Menschen ausgegeben wird, als die es verdient haben. Mit Geldsummen die man selbst nicht erwirtschaftet hat, geht man relativ weniger sorgsam um. Erst wenn man selbst für die Vergütung gearbeitet hat, erkennt man den Wert des Geldes. Oder besser gesagt man misst dem Geld einen bestimmten, manchmal kleineren manchmal wiederum größeren Wert zu.
Für die italienischen Beamten hat es vermutlich keinen Wert. Sonst wären sie nicht so verschwenderisch.
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