Macht es überhaupt einen Sinn Tagebuch zu schreiben? Ich kenne viele Personen die Tagebücher schreiben, bzw. angefangen haben zu schreiben, machen es aber nicht mehr. Viele Leute, schreiben ein Tagebuch, aber was passiert mit den Tagebüchern wenn man aufhört zu schreiben? Nicht jeder Pflegt die Schreibgewohnheit weiter. Man fängt als Jugendlicher zu schreiben und irgendwann nach ein paar Jahren hört man einfach auf. Warum ist das so? Macht es keinen Sinn Tagebücher zu schreiben?
Vielleicht ist das Zeitalter des Internets daran schuld, dass immer wenige Tagebücher schreiben. Es kann einem vorkommen, als ob das gar keinen Sinn gemacht hätte. Ich habe allerdings mehrere Leute gefragt warum und wie oft sie schreiben und sie haben mir folgendes geantwortet:
- Tagebücher hab ich früher auch geschrieben, aber mittlerweile fast nie! aber ist doch interessant, die eigenen, manchmal sehr naiven gedanken noch mal zu lesen. könnte später mal inspirierend wirken. :)
kurzgeschichten und gedichte hab ich früher auch geschrieben, aber ich selbst finde immer, dass andere besser schreiben können, obwohl ich mal nen literaturwettbewerb gewonnen hatte! und nen roman hab ich auch mal angefangen, weil mir nachts so eine geniale idee kam. tja, computer kaputt gegangen, datei war weg und rekonstruieren konnte ich es leider auch nicht mehr. seitdem les ich lieber was von anderen! :)
- Ich habe schon immer sehr viel geschrieben und mache da anscheinend immer Phasenweise - dabei schreibe ich einige Jahre regelmäßig bis ich plötzlich aufhöre, weil ich das Gefühl habe, ich habe nun alles gesagt was ich sage könnte und neue stilistische Ideen habe ich auch nicht. Dann vergeht schon mal lange Zeit, bis ich wieder anfange. Das kann ich aber nicht erzwingen.
Seit ich promoviere, habe ich leider kaum was geschrieben, aber da das bald vorbei ist, hoffe ich wieder weitermachen zu können. Da ich ernsthaft an Veröffentlichung denke, brauche ich Zeit, um mich umzusehen und etwas passendes zu finden. Das geht jetzt gerade nicht.
Da ich eigentlich von der Lyrik her komme, fällt es mir schwer, etwas Längeres zu schreiben. Je kürzer, umso besser bin ich. Kurz vor der Promotion habe ich mich mit Kurzgeschichten versucht und die funktionieren, auch wenn es für mich schon anstrengend ist. Irgendwann möchte ich allerdings doch einen Roman (weiter)schreiben, aber da muß ich mich langsam herantasten, sonst wird's nichts.
Etwas, was ich nicht gut kann ist Theaterstücke schreiben. Das habe ich einmal vor Jahren auf Anfrage versucht, wurde aber nichts, weil ich damals keine Dialoge schreiben konnte. Inzwischen habe ich das gemeistert, aber trotzdem sind Dramen immer noch ein Problem. Ich habe eine angefangene Krimi-Komödie fürs Radio angefangen und will sie auf jeden Fall irgendwann noch fertig schreiben.
- Ich schreibe sehr gerne Tagebuch und es macht mir auch Spaß. Ich lese nach ein paar Monaten auch gerne meine Tagebücher und finde es spannend zu sehen, wie ich damals über gewisse Dinge gedacht habe bzw. was in mir damals so vorgegangen ist.
So richtige Geschichten habe ich nie geschrieben, weil ich irgendwie keine schriftstellerische Ader habe.
In der 9. und 10. Klasse war ich aber im Kurs "Kreatives Schreiben" und dort haben wir viele Kurzgeschichten geschrieben, z.B. zum Thema "Reale Welt und Fantasiewelt".
- Schreiben an sich kann ich eigentlich sehr gut, ich habe nur nicht die Geduld eine Geschichte auch zu beenden. Irgendwann wird mir immer langweilig dabei und ich verliere die Motivation...
Das ging mir schon immer so. Selbst beim Tagebuch schreiben war immer äußerst inkonsequent und habe nach der anfänglichen Begeisterung nur noch alle paar Wochen/Monate mal was geschrieben.
Ich lese also lieber weiterhin anderer Leute Bücher und lasse mich unterhalten :)
Wie man sieht, sind Tagebücher in den modernen Zeiten aus der Mode gekommen. Die jungen Menschen von heute verbringen mehr Zeit auf Facebook oder anderen Internetseiten. Daher macht es für sie wenig Sinn ein Tagebuch zu schreiben. Die wenigen, die Internetaffin sind, verfassen eigene Blogs. Tagebücher schreibt kaum einer.
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