Antwort auf: Biographien lesen sinnvoll, oder lieber andere Bücher Lesen um Ziele zu erreichen?

Macht Biographien lesen eigentlich Sinn? oder ist das eine Art der sinnfreien Beschäftigung wo man Geschichten wie jede andere liest? Ein bekannter meint zu mir: wenn ich etwas erreichen will, dann suche ich mir eine Biographie deiner Person, die genau das erreicht hat und lese diese Biographie. Danach gehe ich den gleichen weg (oder fast den gleichen) und dadurch erreiche ich immer mein Ziel. Ich suche mit dann die wichtigsten Schlüsselstellen, analysiere die Situation und handle dann genau so, wie der über den ich die Biographie gelesen habe.

Biographien sind Lebensgeschichten und daher so unterschiedlich und abwechslungsreich wie das leben der menschen von denen sie handeln. Soll heissen: Biographien sind nicht klassifizierbar. sie sind kein Genre das bestimmte Merkmale aufweist, es sind einfach nur Geschichten wie alle anderen auch. darunter gibt es alles von Liebesgeschichten oder Agententhriller oder Kriminalromane. das Wort "Biographie" sagt lediglich aus, das es eine wahre Geschichte ist.

Daher verstehe ich nicht, wie man Biographien als ganzes ablehnen kann.
Ich möchte all den hartgesottenen Biographie Nichtlesern unter euch ein paar Biographien ans herz legen die selbst euch meiner Überzeugung nach durchaus gefallen könnten:


Das folgende sind Biographien von Schwerverbrechern, etwas anders und höchstwahrscheinlich interessanter oder zumindest unterhaltsamer als Bios von menschen wie Ghandi oder dem Dalai Lama.


(1) "MARCHING POWDER" (engl. titel) von Rusty Young, Geschichte eines englischen Koks-Dealers der 12 jahre in dem berüchtigten bolivianischem Gefängnis "San Pedro Prison" (vermutlich der korrupteste ort der welt) verbracht hat. Die Insassen leben dort mit familie und kindern, die zelle muss man sich als Häftling KAUFEN, wenn man kein Geld hat schlaeft man halt auf der strasse und erfriert oder wird erstochen. beides nicht selten. auch befindet sich IN dem gefaengnis eine der grössten cocain-Produktionsstätten der Welt. Details gibts auf anfrage.


(2) "MR. NICE" von Howard Marks. Howard Marks ist ebenfalls ein Drogendealer, behauptet bis heute nie etwas anderes als Haschisch geschmuggelt zu haben. das hat er allerdings verdammt oft getan, und in rauen mengen von bis zu vier Tonnen. In seinen Rekordzeiten deckte Mr. Marks 10 % des WELTKONSUMS und hasch und Marihuana. seine Autobiographie ist genial geschrieben und äusserst humorvoll. inzwischen macht er sein Geld als standup Comedian, seine Schows sind auch sehenswert^^


(3) "THE ICE MAN" (engl. titel) von Philip Carlo.
Das leben von Richard "Big Rich" Kuklinsky, der 30 Jahre für die Amerikanische Mafia arbeitete und im Grossraum New York über 200 Menschen tötete und viele davon vorher folterte, sofern der Auftraggeber dies wuenschte. Er war an der Ermordung der Köpfe zweier grosser Mafiafamilien beteiligt. Seinen ersten Mord begann er im alter von 14 Jahren und tötete menschen über 40 Jahre hinweg, ohne jeh verdächtigt zu werden. Er hatte eine Frau und drei Kinder, die zum Zeitpunkt seiner Verhaftung nicht die geringste Ahnung hatten. Die Polizei wusste "nur" von 5 Opfern, die anderen wären niemals aufgedeckt worden hätte Kuklinsky nicht kooperiert.


Diese drei Bücher fallen wohl in die Kategorien Agententhriller, Thriller, Krimi, True Crime und letzteres gar in Horror. Vielleicht mal eine Anregung ein wenig alternative Biographien auszuprobieren, bevor man sich dem Genre ganz verwehrt.

PS: Die Biographie von Marilyn Manson, "The Long Hard Road Out Of Hell", ist auch hochinteressant, auch oder grade wenn man KEIN grosser Fan seiner Musik ist.

Kurzgesagt: Biographien lesen macht natürlich Sinn. Man hat eine Bestätigung dafür was die Person erreicht hat und einen Hintergrundwissen über die Zustände, von denen man vor dem Lesen nicht geahnt hat.

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